Nikolausaktion_2023_ADFC_Leipzig

Mit der Aktion "Danke, dass du Fahrrad fährst" bedanken wir uns bei all denen, die auch im Winter mit dem Fahrrad zur Arbeit, Uni oder Schule fahren - und das, obwohl die Radwege vielerorts zu schmal und holprig sind oder plötzlich aufhören. © Anne-K. Hutschenreuter

PM: Nikolausaktion des ADFC Leipzig e.V. an der Kurt Eisner-Straße

Traditionell verteilt der Fahrradclub ADFC Leipzig e.V. am Nikolaustag ein Dankeschön an all die Menschen die sich trotz Kälte, Dunkelheit, Schnee und Regen fürs Rad entscheiden. “Danke, dass du Rad fährst“, sagen wir als Verein.

Leipzig, den 04. Dezember 2023. Im Winter mit dem Rad zu fahren, ist keine Selbstverständlichkeit. Aus diesem Grund verteilt der Fahrradclub ADFC Leipzig e.V. am Nikolaustag ein Dankeschön an all die Menschen die sich trotz Kälte, Dunkelheit, Schnee und Regen fürs Rad entscheiden. Außerdem verspricht der ADFC Leipzig damit öffentlich, sich für Verbesserungen im Leipziger Stadtverkehr einzusetzen. Dieses Jahr wollen wir im Besonderen auf die Problematik, der zu schmalen oder fehlenden Radspuren an Hauptstraßen hinweisen. Zwischen 9.00 und 12.00 Uhr ist deswegen ein sogenannter Pop-up-Radweg an der Kurt-Eisner-Straße als stationäre Kundgebung angemeldet, bei der wir Radfahrenden für ein paar Stunden einen angenehm breiten Radweg ermöglichen wollen. Natürlich ist es möglich, diesen zu verstetigen, wenn unsere Lobby stark genug ist.

Die Kurt-Eisner-Straße ist eine stark von Radfahrenden befahrene Straße. Die Zählstelle an der Semmelweisstraße zeigte am 29. November 2023 Richtung Osten einen Tageswert von 1.639 Radfahrenden an, obwohl zu diesem Zeitpunkt viele Radverkehrsanlagen in Leipzig vereist und glatt waren! Auch, wenn der Radverkehr nicht von Schnee und Eis geplagt ist, ist es an der Kurt-Eisner-Straße nicht immer möglich, sicher, zügig und bequem mit dem Rad zu fahren. An einem Spitzentag fahren hier 5.491 Radfahrende (Zähltag: 21. Juni 2023). Häufig gemeldete Probleme sind zum Beispiel zu eng überholende Kfz, häufiges Falschparken auf der Radspur, zu wenig Aufstellfläche an den Ampelkreuzungen, für den Radverkehr unattraktive Ampelschaltungen und zu schmale Fahrbahnflächen (zum Teil, weil die Gullideckel der Spurbreite des Radverkehr zugerechnet werden).

Wir halten dies für lösbare Probleme. Zum Beispiel ist es nicht logisch Radspuren für eine Rechtsabbiegespur für Kfz weichen zu lassen. Es gibt an der Kreuzung mit der Karl-Liebknecht-Straße drei Spuren für Kfz (links, geradeaus und rechts abbiegen) und keine für den Radverkehr. Das muss sich dringend ändern, denn der Radverkehr muss abgebildet werden! Dies ist eine Frage der Flächengerechtigkeit und Verkehrssicherheit.

“Die Kurt-Eisner-Straße ist zu schmal für zwei Kfz nebeneinander und eine Radspur, damit ist zu dichtes Überholen vorprogrammiert. Wer von einem LKW mit 50 Zentimeter Abstand überholt wird, könnte schnell die Motivation verlieren, auf dieser Strecke mit dem Rad zu fahren”, so unsere stellvertretende Vorsitzende Rosalie Kreuijer. Das kann nicht im Sinne einer Stadtpolitik sein, die beschlossen hat, den Verkehrslärm und Abgase zu verringern, also den Umstieg von Auto auf Rad zu fördern. Die Kurt-Eisner-Straße ist eine wichtige Fahrradachse für Menschen die Schulen, Hochschulen, die BioCity, das technisches Rathaus, MDR und nicht zuletzt die S-Bahnhaltestelle MDR erreichen wollen. Schon allein deswegen muss auf dieser Achse (auch weiter westlich Richtung Schleußig und Grünau und östlich Richtung Reudnitz) Radverkehr endlich ausreichend Platz und Sicherheit bekommen. Wir bevorzugen einspurige Straßen mit breiten Radfahrstreifen. Wenn die Straßenverkehrsordnung endlich novelliert wird, können Bus-und Radkombispuren auch einfacher im Stadtverkehr eingeführt werden, wie hier für die Buslinie 60 und 74.

Das Problem der Falschparker*innen kennen wir leider allzu gut fürs gesamte Stadtgebiet. Hier muss das Ordnungsamt mit mehr Personal an neuralgischen Stellen kontrollieren, weil hier ständig Menschen regelwidrig ihr Auto vor Geldautomaten, dem Bäcker usw. parken wollen und damit den Radverkehr erheblich gefährden. Die Einführung von Lieferzonen für Zulieferer*innen befürworten wir, aber nicht das Dauerparken von Pendler*innen an stark befahrenen Straßen. Um diese Probleme zu lösen, stehen wir zur Nikolausaktion auf der Straße, bitten um Unterstützung für die Radlobby und sagen vorerst: „Danke, dass du Rad fährst!“.

Ansprechpartnerin ADFC Leipzig:
Rosalie Kreuijer, rosalie.kreuijer [at] adfc-leipzig.de


https://leipzig.adfc.de/pressemitteilung/pm-nikolausaktion-des-adfc-leipzig-ev-an-der-kurt-eisner-strasse

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Welche Vorteile habe ich durch eine Mitgliedschaft im ADFC?

    Sie haben zahlreiche konkrete Vorteile. Sie erhalten:

     

    • eine Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung für Rad- und Fußverkehr sowie ÖPNV
    • kostenlose Rechtsberatung
    • die deutschlandweite ADFC-Pannenhilfe
    • zahlreiche Vergünstigungen, bspw. bei CarSharing- und BikeSharing-Angeboten
    • Rabatte in ausgewählten Fahrradläden
    • Rabatte auf ADFC-Angebote, bspw. bei Vorträgen und Radtouren
    • das Mitgliedsmagazin "Radwelt" regelmäßig zugestellt

     

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  • Wann kommt das Radtourenprogramm heraus und wo finde ich es?

    Das Programm erscheint jedes Jahr im Frühling und ist in der Geschäftsstelle oder auch online auf unserer Website erhältlich. Außerdem wird es über culturtraeger in Leipzig verteilt.

  • Gibt es vom ADFC einen Musterkaufvertrag für den Privatkauf eines gebrauchten Fahrrads?

    Ja. Einen Musterkaufvertrag für den privaten Kauf von Gebrauchträdern finden Sie hier. Darin werden persönliche Daten von Verkäufer*in und Käufer*in sowie Details zum Fahrrad und zum Kaufpreis festgehalten.

  • Muss ich zwingend auf dem Radweg fahren?

    Radwege müssen benutzt werden, wenn dies durch entsprechende Beschilderung angeordnet ist. Sobald Sie auf einem Radweg ein Schild mit weißem Fahrrad auf blauem Grund sehen, müssen Sie zwingend den Radweg benutzen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Radweg handelt, der vom Fußweg getrennt ist, oder um einen gemeinsam genutzten Weg. Es besteht Radwegbenutzungspflicht.

     

    Ohne blaues Schild haben Sie die freie Wahl, ob Sie Fahrbahn oder Radweg benutzen möchten.

     

    Sind Radwege mit Benutzungspflicht nicht nutzbar (Wurzeln, Schnee und Eis, Blätter, Scherben etc.), kann auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Ein Ausweichen auf den Gehweg ist allerdings tabu.

     

    In unserem Dossier zur Radwegbenutzungspflicht gibt es weitere Informationen zum Thema und zur Projektgruppe des ADFC, die sich mit der Überprüfung der Benutzungspflicht von Radwegen beschäftigt.

  • Dürfen Radwege in beide Richtungen befahren werden?

    Nein. Sind auf beiden Straßenseiten Radwege vorhanden, dürfen Sie im Regelfall nur den Radweg benutzen, der in Ihrer Fahrtrichtung rechts liegt. Anderenfalls sind Sie als Geisterfahrer*in auf dem Radweg unterwegs.

     

    Ausnahmen sind erlaubt, wenn der Radweg durch zusätzliche Beschilderung in beide Richtungen frei gegeben ist.

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