Dienstag, 3. Juni 2008
Die meisten Menschen fühlen sich auf Radwegen sicherer als auf der Fahrbahn, schließlich ist man ja von den gefährlichen Autos weg. Dieses Sicherheitsgefühl ist aber trügerisch: An Kreuzungen wirkt sich die Entfernung zu den Autos dermaßen negativ aus, dass Radfahrer sehr leicht von Autofahrern übersehen werden. Über ein weiteres Beispiel dieser (relativ) häufigen Unfälle berichtet heute die Polizei: Pkw contra Fahrrad
Bei einem Unfall, der sich gestern Nachmittag ereignet hatte, wurde ein Leipziger (60) schwer verletzt.Der Mann war mit seinem Fahrrad auf dem Radweg der Lyoner Straße stadtauswärts unterwegs. Auf der Schönauer Straße fuhr ein Pkw Opel, dessen Fahrer (67) nach rechts auf die Lyoner Straße abbiegen wollte. Der Autofahrer beachtete die Vorfahrt des Radlers nicht und stieß mit ihm zusammen. Der 60-Jährige stürzte und musste mit schweren Verletzungen in einem Krankenhaus stationär aufgenommen werden. An Pkw und Rad entstand Schaden in Höhe von ca. 4.000 Euro. Gegen den Opelfahrer wird jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall ermittelt. (Hö) Radwege sorgen also nicht für mehr Sicherheit, an Kreuzungen und Einmündungen sorgen sie vielmehr für deutlich größere Gefahren als auf der Fahrbahn. Auch deswegen wird immer wieder eine Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht gefordert, zuletzt mit einer Petition beim Bundestag, die dort noch behandelt wird.
Montag, 2. Juni 2008
Die Polizei berichtet heute über einen Unfall zwischen zwei Radfahrerinnen am Wochenende: Radlerinnen verunglückt
Am Sonntag Abend radelte eine Frau (41) gegen 18:30 Uhr auf dem gemeinsamen Fuß- und Radweg vom Schleußiger Weg kommend in Richtung Max-Reger-Allee. Ihr Ehemann fuhr vor ihr und sie wollte ihn überholen, achtete dabei aber offensichtlich nicht auf eine entgegenkommende Fahrradfahrerin. In diesem Augenblick stieß sie auch schon mit ihr (47) zusammen. Die Leipzigerinnen stürzten, verletzten sich schwer. Mit Verletzungen an Kopf, Augen und Fuß musste die Jüngere und mit einer Kopfplatzwunde die Ältere in ein Krankenhaus gebracht werden. Die 41-Jährige erhielt eine Verwarnung; gegen sie wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall eingeleitet. (Hö) Der gemeinsame Fuß- und Radweg ist nicht straßenbegleitend, aber dafür, dass dort eine erhebliche Zahl an Radfahrern unterwegs ist, eigentlich zu schmal (bei Google Maps ist das aber kaum zu erkennen). Überholen sollte man da also besser lassen — und vielleicht sorgt die Stadt ja auch irgendwann für einen breiteren Weg…
Mittwoch, 28. Mai 2008
Ein lobenswertes Werk des ADFC-Kreisverbandes Bottrop: Bieten Radwege Schutz? Wer noch immer denkt, Radwege seien der richtige Weg, um Radverkehr zu fördern oder gar sicher zu machen, dem sei die Lektüre empfohlen. Für eigene Aufklärungskampagnen lässt sich der Text auch als Flyer herunterladen.
Mittwoch, 21. Mai 2008
In der Grünewaldstraße, gleich vor dem ADFC-Laden, gibt es einen Zwei-Richtungs-Radweg. Als wichtige Verbindung zwischen Bayrischem Platz und der Innenstadt ist er stark befahren. Leider ist er aber auch ziemlich unfallträchtig: An der Kreuzung mit der Brüderstraße (bei Google Maps ansehen) wurden schon häufiger Radfahrer an- bzw. umgefahren. Gestern gleich zweimal, berichtet die Polizei: Gleich zweimal an derselben Stelle
Den Beginn ihrer Vorlesung konnte eine 20-Jährige gestern nicht pünktlich erreichen, da sie zu einer Unfallaufnahme an der Kreuzung Grünewaldstraße/Brüderstraße verbleiben musste (20.5.08, ca. 17:00 Uhr). Vorausgegangen war ein Zusammenstoß zwischen dem schwarzen Seat der Studentin und einem Radfahrer, der stadtauswärts auf dem Radweg fuhr. Der 45-Jährige erlitt leichte Verletzungen, die ambulant behandelt wurden.
Zu einem fast identischen Unfall kam es etwa fünf Stunden später (22:10 Uhr), als der 33-jährige Fahrer eines schwarzen Mercedes wiederum eine Fahrradfahrerin (22) auf dem stadtauswärtigen Radweg übersah und mit dieser zusammenstieß. Die Radlerin zog sich bei ihrem Sturz Hautabschürfungen und leichte Verletzungen an Knie und Armen zu und wurde zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht. In beiden Fällen wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall ermittelt. (La) Auch wenn Radwege zur Benutzung in der falschen Richtung freigegeben sind, bedeutet das nicht, dass man als Radfahrer dort sicherer unterwegs ist.
Donnerstag, 15. Mai 2008
Radfahrer werden abseits der Fahrbahn nur schlecht von abbiegenden Autofahrern wahrgenommen. Ein weiteres Beispiel dafür liefert ein Unfall, der heute Morgen passiert ist: Vorfahrt nicht beachtet
Die Fahrerin (53) eines Pkw Mercedes befuhr heute Morgen, gegen 05:00 Uhr, die untergeordnete Rohrteichstraße in Richtung Adenauer Allee. Als sie dort nach rechts abbiegen wollte, beachtete sie eine Radlerin (52) nicht, die auf dem Radweg der Adenauer Allee stadteinwärts fuhr und so Vorfahrt hatte. Die Fahrradfahrerin stieß gegen den Pkw und stürzte. Da sie über Schmerzen klagte, wurde ein Rettungswagen durch die Unfallverursacherin gerufen, und sie mit ins Krankenhaus genommen. Gegen die Autofahrerin wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall eingeleitet. (Hö) (Quelle: Polizeidirektion Leipzig)
In der gleichen Pressemitteilung berichtet die Polizei über einen weiteren Unfall mit Radfahrerbeteiligung: Zeugenaufruf zu Verkehrsunfall
Am gestrigen Nachmittag (14.05.08, 15.25 Uhr) ereignete sich an der Kreuzung Maximilianallee / Theresienstraße ein Verkehrsunfall. Eine Radfahrerin (38) überquerte die Fahrbahn der Maximilianallee aus Richtung Theresienstraße kommend und stieß mit einem Ford Fiesta zusammen, welcher die Maximilianallee in stadteinwärtige Richtung befuhr. Die Radfahrerin wurde bei dem Aufprall verletzt. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden. Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zur Aufklärung des Unfallhergangs machen können. Vor allem wird nach einem Mann gesucht, welcher der Radfahrerin am Ort aufhalf. Hinweise bitte an die Verkehrspolizeiinspektion Leipzig, Hans-Driesch-Straße 1 in 04179 Leipzig, Telefon (0341) 4483 835. (DaK) Entweder ist dort die Ampel ausgefallen oder einer der beiden Unfallbeteiligten ist bei Rot gefahren. Zumindest fällt mir keine andere Erklärung für diesen Unfall ein.
Das zeigt zumindest ein Unfall vom Sonntag, über den die Polizei vorgestern berichtete: Verkehrswidrig gefahren…
...war am Pfingstsonntag, gegen 20:45 Uhr, der Fahrer (21) eines Ford Ka. Er befuhr den gemeinsamen Fuß- und Radweg auf der Alten Salzstraße in Leipzig-Grünau stadtauswärts. In Höhe Zingster Straße kam es zum Zusammenstoß mit einem von rechts kommenden Kind (5), das gemeinsam mit seiner Mutter auf dem Gehweg mit einem Fahrrad unterwegs war. Das Mädchen stürzte, verletzte sich leicht und wurde in die Kinderklinik gebracht. Sowohl am Kinderrad als auch am Auto entstand Schaden in Höhe von ca. 600 Euro. Der junge Pkw-Fahrer muss sich nun wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall verantworten. (Hö) Ein Grund mehr, auf Radwegen besonders vorsichtig zu sein.
Mittwoch, 30. April 2008
Verwaltungsdeutsch kann schön sein. Ein Beispiel aus der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (VwV-StVO): Ein gemeinsamer Fuß- und Radweg bewirkt eine Entmischung des Fahrzeugverkehrs und eine Mischung des Radverkehrs mit den Fußgängern auf einer gemeinsamen Verkehrsfläche.
In Hinblick auf die mit der Kennzeichnung verbundene Radwegebenutzungspflicht kann dies nur dann in Betracht kommen, wenn die Interessen des Radverkehrs das notwendig machen und wenn es nach den örtlichen Gegebenheiten und unter Berücksichtigung der Belange der Fußgänger, insbesondere der älteren Verkehrsteilnehmer und der Kinder, im Hinblick auf die Verkehrssicherheit vertretbar erscheint. Um das ein wenig zu übersetzen: Statt Konflikten zwischen Kraft- und Radfahrern gibt es auf gemeinsamen Fuß- und Radwegen welche zwischen Radfahrern und Fußgängern. Das ist deswegen problematisch, weil die Geschwindigkeitsunterschiede in Städten zwischen Radfahrern und Fußgängern relativ größer sind als die zwischen Radfahrern und Autofahrern. Das trifft vor allem dann zu, wenn Alltagsradfahrer zügig von A nach B kommen wollen. Ein kleines Rechenexemel: Nehmen für den Radfahrer gar nicht mal so schnelle 18 km/h an. Der Autofahrer wird mit 50 km/h veranschlagt, der fiktive Fußgänger ist mit normalen 5 km/h unterwegs. Damit erreicht der Radfahrer 36 Prozent der Autofahrer-(Höchst-)Geschwindigkeit, der Fußgänger aber nur 27 Prozent des Radfahrertempos. Geschwindigkeitsunterschiede allein führen aber nicht zu Unfällen. Die werden durch gemeinsame Fuß- und Radwege auf subtilere Art und Weise gefördert. Beipiel gefällig?
Die Polizei berichtete gestern: Radlerin erfasste Kind
Eine Leipzigerin (39) war gestern, gegen 08:15 Uhr, auf der Berliner Straße in stadteinwärtiger Richtung unterwegs. Sie nutzte dazu den dortigen Fuß- und Radweg. Plötzlich rannte ihr ein Kind, das aus einem angrenzenden Grundstück kam, ins Fahrrad. Der kleine Junge (3) wurde bei dem Zusammenprall verletzt und musste mit einem Rettungswagen in die Notfallaufnahme gebracht und ambulant behandelt werden. (Hö) Die Wege sind meist zu schmal und werden oft eng an Hauseingängen oder Grundstücksausfahrten vorbeigeführt. Auf den Weg tretende Menschen können dann gar nicht rechtzeitig gesehen werden, wenn man als Radfahrer schneller als mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs ist. Solche Wege sind damit Fußgänger- und Radfahrer-feindlich.
Donnerstag, 24. April 2008
Die Polizeidirektion Westsachsen berichtete gestern über folgenden Unfall: Radfahrerin angefahren und geflüchtet
Markkleeberg. Ein 85-Jähriger befuhr gestern (22.04.), gegen 07:30 Uhr, mit seinem PKW Suzuki den Ring und wollte in der Folge auf die Koburger Straße auffahren. Dabei stieß er mit einer Radfahrerin (38), die auf dem rechten Radweg der Koburger Straße in Richtung Zentrum unterwegs war, zusammen. Die Frau wurde bei dem Unfall leicht verletzt, der Suzuki-Fahrer setzte seine Fahrt ohne anzuhalten fort. Er konnte unmittelbar nach dem Unfall durch eine Polizeistreife angehalten werden. Gesamtschaden ca. 500 Euro.
Mittwoch, 23. April 2008
Aus der Reihe “die Polizei berichtet“ heute: Verwarngeld für verletzte Radlerin
Trotzdem eine Fahrradfahrerin (52) am 22.04.2008, gegen 18:15 Uhr, mit der Fahrerin (25) eines Pkw Seat kollidiert war und dadurch verletzt wurde, muss sie ein Verwarngeld in Höhe von 30 Euro zahlen. Die Leipzigerin fuhr zwar auf dem Radweg in der Hans-Driesch-Straße, war aber – stadtauswärts fahrend – entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung unterwegs. Radlerin und Seatfahrerin stießen dann in Höhe Friesenstraße, auf welcher die 25-Jährige fuhr und nach rechts in die Hans-Driesch-Straße abbiegen wollte, zusammen. Die 52-Jährige erlitt neben einer Kopfplatzwunde noch eine Nasenbeinfraktur und wurde in einem Krankenhaus stationär aufgenommen. Auch die jüngere Verkehrsteilnehmerin muss sich strafrechtlich verantworten. An Rad und Auto entstand Sachschaden in Höhe von etwa 2.100 Euro. (Hö) Ich kann es wahrscheinlich nicht oft genug schreiben: Geisterradeln gefährdet die Gesundheit. Die eigene — und leider auch die anderer. Deshalb sollte man das am besten bleiben lassen.
Dienstag, 22. April 2008
Aus dem heutigen Pressebericht der Polizeidirektion Leipzig: Radfahrer übersehen
Schlimme Verletzungen trug gestern ein 23-jähriger Radfahrer davon, als er von einem 59-jähriger Pkw-Fahrer übersehen und umgefahren wurde. Der Lenker des VW hatte die Absicht, von der Berliner Straße nach rechts in die Roscherstraße (Zentrum-Nord) einzubiegen. Dabei stieß er mit dem Radler zusammen, der die Einmündung geradeaus überqueren wollte und somit Vorfahrt hatte. Der junge Mann wurde mit schweren Gesichtsverletzungen und Prellungen ins Krankenhaus eingeliefert. An VW und Rad entstand Schaden von etwa 700 Euro. (V) Auch wenn die Polizei es nicht erwähnt: Der Radfahrer war mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Radweg unterwegs. Es ist eben keine so gute Idee, rechts neben rechts abbiegenden Autofahrern geradeaus zu fahren bzw. fahren zu müssen. Das machen die inzwischen sieben Unfälle dieser Art, seit ich dieses Blog betreibe, deutlich.
Sonntag, 6. April 2008
Die Polizeidirektion Westsachen berichtet am Freitag über einen Unfall in Markranstädt: Radfahrerin bei Verkehrsunfall schwer verletzt
Markranstädt. Ein 40-Jähriger befuhr gestern (03.04.), gegen 17:45 Uhr, mit seinem PKW Kia die Krakauer Straße und wollte nach links auf die Lützener Straße auffahren. Dabei kollidierte er mit einer Radfahrerin (48), welche gerade die Lützener Straße in Richtung Zentrum auf dem Radweg befuhr. Die Radfahrerin stürzte und verletzte sich schwer. Sie wurde zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus verbracht.
In der gleichen Pressemitteilung wird auch ein Unfall in Taucha erwähnt: PKW-Fahrer übersah Radfahrerin
Taucha. Die Friedrich-Ebert-Straße mit der Absicht, nach links in die Portitzer Straße abzubiegen, befuhr gestern (03.04.), gegen 17:10 Uhr, der Fahrer (62) eines PKW Peugeot. Dabei übersah er die unmittelbar nach der Einmündung die Portitzer Straße überquerende Radfahrerin (47). Die Beiden stießen zusammen und die Radfahrerin kam zu Fall. Aufgrund ihrer schweren Verletzungen musste sie ins Krankenhaus verbracht werden. Einen gefährlichen Radweg gibt’s dort aber nicht.
Dienstag, 11. März 2008
Günther Gießler hat in der gestrigen Ausgabe der LVZ erneut unter Beweis gestellt, dass er von Verkehrssicherheit und vor allem Unfallstatistik wenig Ahnung hat. Wirklich verwunderlich ist diese Unkenntnis nicht, liest man den folgenden Abschnitt des Artikels: Hauptkommissar Mario Gödt von der Polizeidirektion Leipzig kritisierte dabei das Fehlverhalten der Radler gleichermaßen wie jenes der Autoraser. So waren 2007 fast an jedem zwölften Unfall Radfahrer beteiligt. „Allein 650 mal als Opfer, etwa 500 mal verursachten sie die Kollisionen selbst“, so Gödt. 70 mal stießen Radfahrer mit Radfahrern zusammen. Für den Polizeihauptkommissar völlig unverständlich, dass in Leipzig der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) diese Unfälle aus der Statistik streichen wolle. Offensichtlich sei auch hier das Rechtsbewusstsein ungenügend ausgeprägt. Ein Polizeibeamter wirft dem ADFC also mangelndes Unrechtsbewusstsein vor, weil der Verein sich gegen eine bestimmte Interpretation der Unfallstatistik wehrt.
"Statistikverständnis ungenügend ausgeprägt" vollständig lesen
Donnerstag, 28. Februar 2008
Aus den Pressemeldungen der Polizei von heute: Pkw gegen Fahrrad
Bei diesem Unfall, der gestern Abend, gegen 22:15 Uhr, passierte, ging es nicht so glimpflich für den Fahrradfahrer aus. Der Fahrer (28) eines Pkw Opel fuhr auf der Haydnstraße in Leipzig-Mitte stadtauswärts. Beim Rechtsabbiegen auf die Karl-Tauchnitz-Straße übersah er offenbar einen Mountainbiker (34), der dort auf dem Radweg unterwegs war. Der Radler stürzte und erlitt dabei einen Schlüsselbeinbruch. Drei Zeugen sahen den Crash und riefen die Polizei. Der Opelfahrer muss sich nun wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall verantworten. (Hö) “Radweg” führt an dieser Stelle in die Irre, tatsächlich ist im betroffenen Abschnitt der Karl-Tauchnitz-Straße ein (benutzungspflichtiger) Radstreifen markiert. Damit wird deutlich, dass auch Radstreifen gegenüber dem eigentlichen Normalfall — Mischverkehr auf der Fahrbahn — Sicherheitsdefizite aufweisen. Radfahrer sind zwar nicht so weit aus dem Blickfeld der Autofahrer wie auf Hochbord-Radwegen, aber sie sind soweit am Rand, dass sie trotzdem leicht übersehen werden. Das Resultat ist in diesem Fall schmerzhaft, deswegen wünsche ich dem betroffenen Radfahrer eine gute und schnelle Besserung.
Montag, 25. Februar 2008
Aus dem heutigen Polizeibericht: Wegen fahrlässiger Körperverletzung…
...in Verbindung mit einem Verkehrsunfall hat sich jetzt ein Leipziger (80) zu verantworten. Der ältere Herr befuhr am 24.02.2008, gegen 11:30 Uhr, mit seinem Fahrrad die Bernhard-Göring-Straße im Leipziger Süden stadtauswärts. Dazu nutzte der Mann den Radweg – jedoch in entgegengesetzter Richtung – so dass es für ihn ein Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot bedeutete. Ungefähr zehn Meter vor der Scharnhorststraße stieß er mit einer Fußgängerin (71) zusammen, die gerade die Straße überqueren wollte. Die Seniorin stürzte und zog sich dabei sowohl eine Fraktur der linken Hand als auch des linken Oberschenkelhalses zu. Sie wurde in einem Krankenhaus stationär aufgenommen. Ein Mann (60) war Zeuge des Geschehens und verständigte die Polizei. (Hö) Bleibt anzumerken, dass dieser Unfall auch gut hätte passieren können, wenn der Radfahrer auf der richtigen Straßenseite gefahren wäre.
Mittwoch, 13. Februar 2008
Aus der Pressemitteilung der Polizeidirektion Leipzig von heute: Radlerin verletzt
Auf ihrem Heimweg nach Paunsdorf befuhr eine Radlerin (46) gestern Abend, gegen 20.45 Uhr, die Permoserstraße. Leider endete ihre Fahrt aber in der Notaufnahme eines Leipziger Klinikums. Als sie die Leonhard-Frank-Straße querte, wurde sie vom Fahrer (47) eines Kia Magentis übersehen, der auf die Permoserstraße einbiegen wollte. Durch den Aufprall und den anschließenden Sturz auf die Fahrbahn erlitt die Frau Knochenbrüche, die eine stationäre Aufnahme erforderlich machten. Der Kia-Fahrer leistete nach dem Unfall erste Hilfe, muss sich nun aber dennoch wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten. (Loe) Leider erwähnt die Polizei nicht, wo die Radfahrerin unterwegs war. Da die Permoserstraße aber an dieser Stelle beidseitig mit Radwegen “ausgestattet” ist, scheint es mir sehr wahrscheinlich, dass sie auch dort fuhr. Gerade im Dunkeln wird man aber abseits der Fahrbahn kaum noch von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen — kein Wunder, dass Radfahrer auf Radwegen an Kreuzungen deutlich häufiger verunfallen, als solche auf der Fahrbahn.
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